Ein ausgewogenes Ess- und Trinkverhalten will gelernt sein

Empfehlenswert ist eine abwechslungsreiche Ernährung aus pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln. Je vielfältiger der Speiseplan ist, umso grösser ist auch die Chance, neue Lebensmittel kennen und lieben zu lernen. Vorlieben und die Bereitschaft, Neues zu probieren, werden in der frühen Kindheit gelegt.

Bei Allergien ist Vorsicht geboten! Sprechen Sie die Ernährung unter Berücksichtigung der Familiengeschichte mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin individuell ab.

Folgend finden Sie Tipps zum Stillen, Essen und Trinken im Kleinkindalter aus dem Spezialdossier Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren, welches im BabyGuide, dem Schweizer Ratgeber für werdende und junge Eltern, zu finden ist. Für Informationen zur Zahnpflege und Zahngesundheit besuchen Sie die Website ZaZa.

Ernährung im 1. Lebensjahr

Stillen - der ideale Start ins Leben

In den ersten Lebensmonaten ist Muttermilch die beste Nahrung für Ihr Kind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, ein Kind während der ersten 6 Lebensmonate ausschliesslich zu stillen. Weiteres Stillen mit einer angepassten Beikost kann bis zu zwei Jahre und darüber hinaus dauern. Muttermilch ist die natürlichste Ernährung für Ihr Kind. Sie enthält alle wichtigen Nährstoffe in der optimalen Temperatur und Zusammensetzung, die ein Baby in den ersten Lebensmonaten benötigt. Sie ist immer frisch, verfügbar und kostengünstig. Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko übergewichtig oder adipös zu werden, ausserdem erkranken sie seltener an Allergien. Stillen bietet auch Vorteile für die Mutter: Stillhormone fördern die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt, Stillen senkt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken und hilft das Ausgangsgewicht wieder zu erreichen. Klicken Sie hier für mehr Informationen.

Reicht die Muttermilch?

Viele Mütter sind sich unsicher, ob ihre Milch ausreicht und ob ihr Kind satt wird. Ein voll gestilltes, gesundes Kind, das ausreichend trinkt, benötigt während der ersten sechs Monate keine zusätzliche Nahrung oder Flüssigkeit. Im Sommer, wenn es heiss ist und Ihr Baby Durst hat, wird es häufiger und kürzer trinken. Dadurch erhält es mehr von der durststillenden Vordermilch. Die tägliche Trinkmenge kann schwanken. Sie haben vielleicht das Gefühl, Sie hätten plötzlich zu wenig Milch. Dadurch, dass Ihr Kind mehr Hunger hat, trinkt es häufiger (etwa alle zwei Stunden) und regt so die Milchbildung wieder an. Nach etwa zwei Tagen wird sich wieder ein normaler Stillrhythmus einpendeln. Weitere Tipps zum Stillen finden Sie in der Stillbroschüre der Schweizerischen Stiftung zur Förderung des Stillens. Wenden Sie sich bei Unsicherheiten betreffend der Gewichtsentwicklung Ihres Kindes an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder an eine Mütter- oder Stillberaterin. Sie können Ihnen praktische Tipps geben.

Was stillende Mütter essen sollten

Als stillende Mutter sollten Sie darauf achten, dass Sie genügend Energie, Nährstoffe und ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, damit Ihr Körper für die Bildung der Muttermilch nicht auf Ihre eigenen Reserven zurückgreifen muss. So erhöht sich der Bedarf an Flüssigkeit auf 2 Liter pro Tag. Der tägliche Energiebedarf erhöht sich im Durchschnitt um etwa 500 Kilokalorien (dies entspricht z.B. einem Apfel, einem Joghurt und zwei Scheiben Vollkornbrot). Diäten und extreme Gewichtsreduktion in der Stillzeit sind zu vermeiden. Es kann auch vorkommen, dass die Mutter nach der Geburt unter ihr normales Körpergewicht fällt. Um einen zu starken Gewichtsverlust während der Stillzeit zu verhindern, sind energiedichte Lebensmittel wie z.B. Nüsse, vollfette Milchprodukte, pflanzlich hochwertige Öle (z.B. Raps- und Olivenöl) empfehlenswert. Stillende Mütter haben einen erhöhten Jodbedarf (250 μg/Tag) .

 

Quelle: Merkblätter der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE). Ernährung während der Schwangerschaft. SGE, 2008. www.sge-ssn.ch Endlich, feste Nahrung!

Wenn Sie nicht stillen

Wenn Sie nicht stillen können oder wollen, ist eine industriell hergestellte Säuglingsanfangsmilch ein angemessener Muttermilchersatz. Die heutige Säuglingsanfangsnahrung nimmt sich die Muttermilch im Nährstoff- und Energiegehalt als Vorbild. Auf dem Markt gibt es die unterschiedlichsten Muttermilchersatzprodukte. Lassen Sie sich daher vor dem Kauf von einer Still- oder Mütterberatung beraten. Wenn Ihr Kind eine Milch gut verträgt, wird empfohlen, diese zusätzlich zur Beikost bis zum Ende des ersten Lebensjahres zu geben. Auch bei der Ernährung mit der Flasche ist es wichtig, die natürlichen Sättigungssignale des Säuglings zu beachten. Ausschliesslich gestillte Säuglinge brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit. Säuglinge, welche Säuglingsanfangsnahrung bekommen, sollten bei Bedarf nur Wasser, jedoch keine gezuckerten Getränke oder Fruchtsäfte trinken.

Säuglingsanfangsnahrung

Sie können im gesamten ersten Lebensjahr eine industriell hergestellte Säuglingsanfangsmilch verwenden. Achten Sie auf die richtige Dosierung gemäss der Dosierungsanleitung. Es ist nicht notwendig, vom Stillen oder von der Säuglingsanfangsnahrung auf Folgenahrung umzustellen. 

Flaschennahrung:

Unter Produktnamen wie „Trinkbrei“, „Trinkmahlzeit“ und „Gute-Nacht / Morgen-Fläschchen“ werden zahlreiche Produkte als Flaschennahrung angeboten, die teilweise einen erhöhten Energiegehalt als Säuglings- oder Folgemilch aufweisen und daher ein Risiko für Überfütterung darstellen können. Sie werden ausserdem mit dem Hinweis angepriesen, dass sie nur wenig oder keinen Zusatz von Kristallzucker enthalten. Sie enthalten jedoch oft Glucose und Fructose oder andere süssende Zutaten, welche ausserdem die noch nicht durchgebrochenen Zähne schädigen können. Achten Sie auf die Zutatenliste.

Zusatzprodukte, die zur Flaschenfütterung angeboten werden, gefährden die Gesundheit Ihres Kindes und sollten nicht verwendet werden!

Zusätzliche Schoppen

Gestillte Säuglinge oder Säuglinge, welche Muttermilchersatzprodukte bekommen, brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit wie Wasser, Tee oder Fruchtsäfte. Bei grosser Hitze und Krankheit, kann schon mal ein wenig Wasser in einer Schoppenflasche zugeführt werden. Gesüsste Getränke sollten unbedingt vermieden werden! Wenn nach 6 Monaten mit der Breinahrung begonnen wird, braucht das Kind zusätzlich Flüssigkeit, am besten in Form von Wasser oder ungesüssten Getränken. Schoppenflaschen sollten jedoch nie dem Kind zur Selbstbedienung mit ins Bett oder den Kinderwagen gegeben werden.

Und los geht's mit Brei!

Wenn Ihr Kind etwa sechs Monate alt ist, wird es beginnen, sich für die Nahrung der Erwachsenen zu interessieren. Wenn Sie dann mit dem Zufüttern in Form von Gemüsebrei beginnen, werden Sie feststellen, dass Ihr Baby nicht auf alles gleich gut reagiert. Obwohl Ihr Kind über die Nabelschnur und Muttermilch schon mit verschiedenen Geschmäckern von Lebensmitteln vertraut wurde, braucht es etwas Zeit, sich an Geschmack, Textur und das Schlucken der verschiedenen Breie zu gewöhnen. Viele Kinder müssen erst fünf bis sechs Mal probieren, bis sie eine ganze Mahlzeit akzeptieren. Geben Sie also nicht auf und denken Sie daran, Ihr Säugling kennt bisher nur die Mutter- oder Schoppenmilch. Beginnen Sie nicht zu früh mit den Breimahlzeiten. Warten sie die motorische Entwicklung ab und besprechen Sie mit einer Fachperson den richtigen Zeitpunkt und die Art und Weise der Beikosteinführung. Hören Sie bei der Einführung von Breimahlzeiten auf keinen Fall mit dem Stillen auf. Muttermilch in Ergänzung mit Beikost ist bis über das erste Lebensjahr hinaus möglich und sinnvoll.  

Mit kleinen Portionen anfangen

Fangen Sie mit ganz kleinen Portionen und nur einer Sorte Gemüse, am besten Karotten an. Nach einer gewissen Zeit, wenn das Kleine eine Portion (etwa in der Grösse von ein bis zwei Eiswürfeln) akzeptiert hat und nicht mehr nachgestillt oder «geschöppelt» werden muss, können Sie eine zweite Sorte wie Kartoffeln dazugeben. Die Breimenge kann je nach Grösse des Kindes, der Nahrungsverwertung und dem Bewegungsverhalten sehr unterschiedlich sein. Wenden Sie sich bei Unsicherheit an eine Fachperson. Ergänzende Information und weitere hilfreiche Tipps zur Beikost finden Sie im BabyGuide.

Schonend zubereiten

Bereiten Sie die Breie schonend – am besten dampfgegart – zu, damit die Vitamine erhalten bleiben. Verwenden Sie zum Kochen ein wenig Rapsöl (ca. einen Teelöffel). Dieses verfügt über wertvolle Fettsäuren und sorgt dafür, dass die fettlöslichen Vitamine aufgenommen werden können. Wenn Ihr Baby die feste Nahrung überhaupt nicht akzeptieren will, geben Sie dem Brei etwas Mutter- oder Schoppenmilch hinzu. Wird dies vom Baby akzeptiert, reduzieren Sie nach und nach den Anteil an Mutter- bzw. Schoppenmilch

Weitere Gemüsesorten einführen

Mit der Zeit können Sie auch andere Gemüsesorten, wie geschälte Zucchini (die Schale enthält viele Bitterstoffe), Kürbis oder zum Beispiel Erbsen dazugeben. Bleiben Sie jedoch immer bei derselben Basis und führen Sie neue Gemüsesorten jeweils einzeln ein. Zum Beispiel Karotten mit Kartoffeln und ein Gemüse. Verwenden Sie im ersten Lebensjahr weder Salz noch Gewürze. Es kommt vor, dass Kinder eine Komponente, zum Beispiel Kartoffeln, total verweigern. Geben Sie stattdessen Hirse oder pürierte Vollkorn- oder Dinkelteigwaren, die Sie ohne Salzzugabe weich gekocht haben, dazu.

Einführung von Früchtebreit

Wenn sich Ihr Baby an die feste Mittagsmahlzeit in Form von Gemüsebrei gewöhnt hat, können Sie mit der Einführung von Früchtebrei starten. Am besten beginnen Sie mit süssen Früchten, wie Bananen. Mit der Zeit können Sie diesen Brei mit gekochten und pürierten Äpfeln oder Birnen ergänzen. Zuckern Sie den Früchtebrei nicht. Die Früchte enthalten natürlicherweise genügend Zucker.

Vorsicht bei Allergien

Es empfiehlt sich, mit Kuhmilchprodukten, Honig, Fisch, Nüssen, Steinobst und Beeren bis nach dem ersten Lebensjahr zu warten. In Studien hat man herausgefunden, dass diese leicht Allergien auslösen können, vor allem, wenn in der Familie Allergien schon bekannt sind. Reagiert Ihr Kind allergisch auf ein Lebensmittel, so streichen Sie es konsequent aus der Ernährung. Wenden Sie sich diesbezüglich an Ihren Kinderarzt/Ihre Kinderärztin.

Fleisch als Eiweisslieferant

Solange Ihr Kind noch gestillt wird oder Schoppenmilch erhält, ist die Gabe von proteinhaltigen Lebensmitteln nicht notwendig. Danach liegt der Fleischbedarf bei rund 20 Gramm pro Woche. Für den Anfang können Sie Poulet oder Kalbfleisch dämpfen oder in ganz wenig Wasser kochen. Dieses pürieren Sie dann gleich mit dem Kochwasser und dem Gemüse. Sie können die Mischung oder auch jede einzelne Komponente problemlos bei minus 18 Grad Celsius tiefkühlen. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, fügen Sie dem Gemüsebrei Vitamin C in Form von ungesüsstem Orangensaft (mit 100% Fruchtgehalt) zu.

Wie viel soll Ihr Kind essen?

Nicht alle Kinder essen gleich viel. Geben Sie Ihrem Baby soviel es essen mag. Die einen haben eher einen gesunden Appetit, andere essen eher weniger und finden spielen lustiger, als essen. Es kann auch sein, dass Ihr Kind mal gar nicht essen will. Sie sollten Ihr Kind dann nicht zum Essen zwingen. So lange Ihr Kind gut trinkt und spielt, können Sie davon ausgehen, dass es ihm gut geht. Kinder nehmen sich, was sie brauchen. Orientieren Sie sich an Ihrem Kind und nicht an den anderen.

Neugier beim Essen

Ihr Kind wird sich auch für Ihr Essen interessieren. Lassen Sie es probieren. Diese Neugier ist gut und soll auch gefördert werden. Überfordern Sie Ihr Kind jedoch nicht. Ihr Kind bestimmt den Rhythmus und die Geschwindigkeit.

Tipps zum Füttern und zum Essverhalten

Essen bedeutet für Ihr Kind nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Zuwendung erhalten und Neues entdecken. Ihr Kind braucht Zeit, sich an die neue Ernährungsweise, an den neuen Geschmack und die neuen Empfindungen im Mund zu gewöhnen. Haben Sie Geduld! Zwang und Zeitdruck während dem Essen wirken sich – oft jahrelang – ungünstig auf das Essverhalten von Kindern aus. Etwas Gelassenheit tut allen gut. Geben Sie, wenn immer möglich, Ihrem Kind seinen Brei während einer Familienmahlzeit. Viele Eltern empfinden das Essverhalten ihrer Kinder manchmal als problematisch und sind verunsichert. Meist handelt es sich um vorübergehende Probleme wie Appetitschwankungen oder Abneigungen, die ganz normal sind. Gestillte Kinder akzeptieren z.B. feste Nahrung und Füttern mit dem Löffel manchmal erst mit acht Monaten. Oder sie möchten selber essen, statt mit dem Löffel gefüttert zu werden. Entscheidend ist, wie Eltern in dieser Situation das Verhalten des Kindes interpretieren und darauf reagieren. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich an Ihre Mütter/Väterberatung oder an Ihren Arzt/Ihre Ärztin. 

Wann darf Ihr Kind etwas knabbern?

Mit 6 Monaten werden Babys neugieriger, greifen nach Essbarem und machen die Kaubewegungen der Eltern nach. Die ersten Zähne werden am besten auf einem Beissring ausgetestet. Die Mundmotorik ist im ersten Lebensjahr noch nicht genügend entwickelt, so dass sich Kleinkinder leicht verschlucken. Harte Karotten- oder Apfelstücke können gefährlich werden, auch auf ganze Nüsse sollte bis zum 4 Lebensjahr verzichtet werden, denn Ihr Kind kann sich leicht daran verschlucken. Geben Sie Ihrem Kind Nahrungsmittel, die sich leicht auflösen wie Zwieback, Dinkelstangen oder später Reiswaffeln. Setzen Sie Ihr Kind dazu immer aufrecht hin und lassen Sie es nicht unbeobachtet. Verzichten Sie auf zuckerhaltige Babykekse. Beruhigen Sie Ihr Kind nicht mit Knabbersachen! Es will beissen lernen, nicht „naschen“.

Ernährung nach dem 1. Geburtstag

Ab dem ersten Lebensjahr möchte Ihr Kind dazugehören! Es kann, sobald es selber sitzen kann, am Familientisch teilnehmen. Sie dürfen Ihrem Kind die gleichen Speisen wie den anderen Familienmitgliedern geben. Ob Fruchtjoghurts, Birchermüsli, Fischstäbli, einfach alles, was Ihr Kind schon beissen oder am Gaumen zerdrücken kann. Achten Sie darauf, keine stark gewürzten oder gesalzenen Lebensmittel zu geben und immer kleine Stückchen anzubieten, damit Ihrem Kind, falls es sich verschlucken sollte, nichts im Hals stecken bleibt. Verschiedene Getreideprodukte in Bisquitform (Microc, Hirsekringel, Babykekse etc.) lösen sich gut auf. Diese können zum Beispiel als Zwischenmahlzeit abgegeben werden.

Mehr Kohlenhydrate als für Erwachsene

Kinder sind immer in Bewegung und brauchen daher im Vergleich zu Erwachsenen einen höheren Anteil Kohlenhydrate im Essen. Eine Kindermahlzeit setzt sich aus 2/3 Kohlenhydraten und 1/3 Ballaststoffen zusammen. So bekommen Kinder genügend Energie. Ist Ihr Kind jedoch eher gemütlich unterwegs, sollten Sie die Kohlenhydrate reduzieren. Versuchen Sie Ihrem Kind möglichst viele «gute» Kohlenhydrate in Form von Nudeln (auch mal aus Dinkel oder Vollkorn) zu geben. Aber Achtung, der Sättigungsgrad von Vollkornprodukten ist um einiges höher. Ihr Kind kann also nicht dieselbe Menge wie bei normalen Teigwaren essen. Gute Kohlenhydratlieferanten sind auch Kartoffeln, Reis oder Ebly. Verzichten Sie im Alltag auf frittierte Speisen. Diese sollten etwas Besonderes bleiben.

Trinken, Trinken, Trinken!

Viele Kinder vergessen zu trinken. Der Durst meldet sich meist nicht so heftig, wie der Hunger. Geben Sie Ihrem Kind deshalb realistische Trink-Ziele vor. Zum Beispiel 1 Glas (1dl) zu jeder Hauptmahlzeit und bis am Abend die Trinkflasche (0.5dl) leer. Die optimale Menge für Ihr Kind finden Sie mit der Zeit heraus. An heissen Tagen und bei erhöhter Aktivität ist es mehr und an kühlen, eher ruhigen Tagen allenfalls etwas weniger. 

Familientisch ist wichtig

Definieren Sie möglichst eine Mahlzeit pro Tag (egal welche!) als Familienmahlzeit, bei welcher alle zusammen am Tisch sitzen. Bei diesen Mahlzeiten gibt es etwas für Jeden. Eine zweite Mahlzeit am Tag sollte die Kindermahlzeit sein, bei welcher das Kind im Vordergrund steht. Später können Sie dann die dritte Mahlzeit am Tag als Erwachsenenmahlzeit einführen, bei welcher die Erwachsenen im Vordergrund stehen und Ihr Kind auch lernen muss, zu warten. So könnten Sie zum Beispiel das Mittagessen die Kindermahlzeit und das Abendessen die Familienmahlzeit sein. Ein- bis zwei Mal pro Woche könnten Sie ein Abendessen als Erwachsenenmahlzeit geniessen.

Negative Aufmerksamkeit vermeiden

Am Familientisch sollten Sie Machtkämpfe vermeiden. Lassen Sie sich gar nicht erst darauf ein. Kinder haben lieber negative Aufmerksamkeit, als gar keine. Loben Sie, wenn Ihr Kind etwas gut macht, aber mäkeln Sie nicht  daran herum, wie es den Löffel hält. Tischmanieren werden eher vorgelebt, als anerzogen. Einige klaren Regeln helfen, Diskussionen zu vermeiden und Stress am Tisch zu verhindern. Der Teller muss nicht leer gegessen werden, aber die nächsten drei Stunden gibt es nichts mehr, auch kein Darvida oder einen Apfel. Das Kind soll lernen, sich während den Mahlzeiten satt zu essen. Denken Sie daran: die Zwischenmahlzeiten sollen nicht sättigen. Sie sind dazu da, die fast leeren Kalorienspeicher aufzufüllen. 

Vorbildfunktion auch beim Essen

Ihr Kind orientiert sich auch in Punkto Essen an Ihnen. Leben Sie ihm also die gesunde und abwechslungsreiche Ernährung vor. Essen ist etwas Sinnliches. Je natürlicher und unverkrampfter Sie mit unterschiedlichen Speisen und dem Essen im Allgemeinen umgehen, desto einfacher ist es für Ihr Kind. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Kind die Möglichkeit geben, bei der Vorbereitung der Speisen aktiv mitzuhelfen. Kräuter zupfen, Teig kneten, die Suppe umrühren. etc.. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Kochen und Essen Spass machen. Es wird Sie nachahmen.

Essen nie als Belohnung einsetzen

Das Essen soll weder Belohnung noch Bestrafung sein. Geben Sie Ihrem Kind also keine Süssigkeiten, wenn es etwas besonders gut gemacht hat. Im Allgemeinen gilt: Kinder sollen Süsses bekommen, aber mit Mass. Eine sinnvolle Vorgabe ist eine Kinderhand voll Süssigkeiten pro Tag. Trotzdem: Es soll etwas Besonderes bleiben, wenn es mal ein Glacé oder ein Schoggistängeli gibt.

Ein Süssigkeitenverbot

Werden Süssigkeiten verboten, wird diese Tabuzone irgendwann mal so spannend, dass das Kind unbedingt diese Welt erleben will. Und hat es erst mal von der verbotenen Frucht gekostet, riskieren Eltern mit Verboten nur trotzige Gegenreaktionen. Lernen Sie Ihrem Kind also lieber von Beginn an einen massvollen Umgang mit Süssem.

Zahnpflege

Die Pflege der Milchzähne ist genau so wichtig, wie die Pflege der zweiten Zähne. Sind die ersten Zähne schon angegriffen, können auch die zweiten krank werden. Am besten putzen Sie zwei Mal täglich gründlich die Zähne Ihres Kindes. Ein drittes Mal können Sie dann das Kind selbst die Zähne putzen lassen. Abends nach dem Zähneputzen darf nichts mehr gegeben werden. Auch Milch und Muttermilch enthalten Zucker, der die Zähne angreifen kann.