Spiele und Spass für Säuglinge und Kleinkinder

Fantasievolle Spiele regen die verschiedenen Sinne des Kindes an und legen den Grundstein für seine spätere Entwicklung. Nach und nach erweitert sich der Wahrnehmungskreis Ihres Kindes und somit werden immer wieder andere Spiele und Dinge interessant. Ballspiele, Kuscheln und Tragen, Singen, unterhaltsame Kinderreime, all dies trägt dazu bei, dass Sie Ihr Kind im Spiel «anregen».

Was Sie beachten sollten:

Ihr Kind gewinnt Sicherheit, wenn seine Bedürfnisse gesehen und ernst genommen werden. Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes und reagieren Sie mit Freude, Erstaunen, Zustimmung oder Begeisterung darauf. Lassen Sie Ihr Kind all das selbständig machen, was es schon kann. Das stärkt sein Selbstbewusstsein. Jedes Kind braucht seine eigene Zeit, um sich zu entwickeln. Unsere Altersangaben sind nur ungefähre Richtwerte.

Achten Sie stets darauf, dass sich vom Spielzeug keine Teile lösen, die verschluckt werden könnten. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind müde ist oder keinen Spass mehr am Spielen hat, dann lassen Sie Ihr Kind die erfahrenen Eindrücke in Ruhe verarbeiten.

Folgend finden Sie eine kurze Übersicht, was Kindern je nach Alter, besonders gefällt, sowie einzelne ausführlichere Spielideen. Für die Spielideen haben wir uns inspirieren lassen durch unsere eigene Erfahrung aus unserem Praxisalltag und unserer Bobath-Ausbildung, von Ideen der Internetseiten Swissfamily und PEKiP sowie den Büchern: PEKiP: Spiel und Bewegung mit Babys von Liesel Polinski, Rowolt Taschenbuch, Spielen und Lernen nach der PEKiP-Zeit ab dem 2. Lebensjahr von Anne Pulkkinen, GU Ratgeber: anstatt mit dem Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen, benutzen Sie die Treppe statt den Lift oder die Rolltreppe.

Spiele und Spass im 1. Lebensjahr

Spielen in Bauchlage

Legen Sie sich Ihrem Kind gegenüber auf den Bauch, so dass Sie einander ansehen. Wenn Sie Ihr Kind ansprechen, wird es den Kopf anheben, um Sie zu sehen. Mit der Zeit wird es Ihrem Kind immer leichter fallen, den Kopf zu halten, und es wird gerne auf dem Bauch liegen, weil es in dieser Position den ganzen Raum überblicken kann. Sie können Ihr Kind in der Bauchlage unterstützen, indem Sie Ihren Arm oder ein zusammengerolltes Handtuch unter seinen Brustkorb legen, so dass seine Arme vor der Rolle liegen. Nun kann es sich mit den Armen abstützen und den Kopf anheben. Ein bekanntes Gesicht vor den Augen oder ein farbiges Bilderbuch spornt Ihr Kind zusätzlich an, seinen noch schweren Kopf zu heben.

Die Faszination des Spiegelbildes

Babys sind fasziniert von Gesichtern und Bewegung. Legen Sie Ihr Baby zum Beispiel in Bauchlage vor einen grossen Spiegel. Ihr Kind wird sein eigenes Spiegelbild mit Freude bestaunen, wobei es sich selber noch nicht erkennen kann. Wenn Ihr Kind etwas älter ist, wird es Kontakt mit dem Spiegelbild aufnehmen. Es wird versuchen, es anzufassen, ihm etwas zu erzählen oder mit ihm lachen. Und der Spiegel wird natürlich freudig zurückstrahlen.

Hin und her bewegen

Nehmen Sie einen bunten Ball oder eine Rassel in Ihre Hand und bewegen Sie diese vor den Augen Ihres Babys hin und her. Achten Sie darauf, dass die Bewegung langsam und mit Abstand zum Kopf ausgeführt wird. Begleiten Sie dies rhythmisch mit Worten. Das Baby sollte dem Ball mit den Augen folgen, denn dies fördert die Aufmerksamkeit, das Sehvermögen und die Geräusche das Gehör.

Spiel mit dem Wasserball auf dem Rücken

Wenn Ihr Kind auf dem Rücken liegt, können Sie ihm einen aufblasbaren Wasserball zum Spielen geben. Mit etwa 3 Monaten wird es mit Händen und Füssen versuchen, den Ball festzuhalten. Durch das Anheben der Beine und Arme wird die Bauchmuskulatur gestärkt und Ihr Kind bereitet sich auf das Drehen von der Rückenlage in die Bauchlage vor. Wenn Sie keinen Ball haben, können Sie auch einen nicht so fest aufgeblasenen Ballon verwenden. Wenn Ihr Kind schon etwas älter ist, können Sie den Wasserball oder einen Luftballon vor die Füsse Ihres liegenden Kindes halten. Das Baby wird aufgrund seiner Reflexe versuchen, den Ball wegzutreten! Sie können den Ball auch an einer Schnur an der Decke befestigen und  die Kleinen so spielen lassen.

Baby-Schubkarre

Ab 4 Monaten werden die Arme Ihres Kindes kräftiger und es kann sich in der Bauchlage immer höher abstützen. Im gemeinsamen Spiel können Sie das noch unterstützen. Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden und legen Sie Ihr Baby mit seinem Körper quer über Ihre Oberschenkel. Ihr Baby stützt sich mit seinen Armen am Fussboden ab. Unterstützen Sie es am Gesäss und nehmen Sie es zurück, wenn es sich nicht mehr abstützen mag.
Wenn Ihr Kind sich sicher stützt, können Sie ihm Spielzeug hinhalten. Es wird sich nun mit einer Hand abstützen und mit der anderen das Spielzeug ergreifen. Später können Sie Ihr Kind bäuchlings auf einen Wasserball oder auf ein Plastikbecken legen. Es wird sich mit den Füssen abstossen und mit den Armen abstützen. Halten Sie Ihr Kind jedoch gut fest, dass es nicht vom Ball fällt.

Drehen um die eigene Achse

Ab 4-5 Monaten können Sie Ihr Kind motivieren, sich um die eigene Achse zu drehen. Liegt Ihr Kind in Bauchlage, dann legen Sie seitlich vor Ihr Kind ein Spielzeug hin. Ihr Kind wird versuchen, das Spielzeug zu ergreifen und sich im Kreis drehen. Fördern Sie das Kreiskriechen auf beide Seiten, nicht nur dort, wo es einfach geht. Spiele mit Ihrem Baby sollen mit Erfolg enden, legen Sie das Spielzeug in erreichbare Nähe. Auch wenn es sich anstrengen darf, soll es Erfolg erleben, um Bestätigung und Befriedigung zu bekommen. Wenn Ihr Kind sich sicher stützt, können Sie ihm Spielzeug hinhalten. Es wird sich nun mit einer Hand abstützen und mit der anderen das Spielzeug ergreifen. Später können Sie Ihr Kind bäuchlings auf einen Wasserball oder auf ein Plastikbecken legen. Es wird sich mit den Füssen abstossen und mit den Armen abstützen. Halten Sie Ihr Kind jedoch gut fest, dass es nicht vom Ball fällt.

Spielen im Sitzen

Wenn Ihr Kind bereits sitzen kann, rollen Sie einen weichen Stoffball auf das Baby zu. Kleine Kinder sind oft fasziniert, wenn ein Ball auf sie zu rollt. Wenn sie etwas älter sind und den Ball schon greifen können, haben sie eine grosse Freude. Lassen Sie Ihr Kind den Weg zum Sitzen selber und in seinem Tempo finden. Ein frühzeitiges Hinsetzen behindert die normale Entwicklung. Erst ein Kind, das sich selber hinsetzt, ist zum Sitzen reif. Ihr Kind lernt nicht früher zu sitzen, wenn man es mit Kissen auspolstert und oft setzt. Im Gegenteil, man stört die natürliche Entwicklung des Kindes und belastet den Rücken und die Hüften ungünstig.

Spielsachen

In den ersten Lebensmonaten begreifen Babys ihre Umwelt durch Fühlen, Tasten und indem sie sich mit Genuss alles, was sie in die Finger bekommen in den Mund stecken. Oft wird man bei der Geburt eines Kindes schon von allen Seiten mit Spielzeug überhäuft. Doch dies ist gar nicht notwendig. Die erste Zeit sind die Kleinen ganz mit ihren elementaren Bedürfnissen beschäftigt und das liebste Spielzeug sind die Eltern. Nach und nach erweitert sich der Wahrnehmungskreis. Jetzt werden Kinder auch empfänglich für Spielzeug. Hierfür muss aber nicht teures Spielzeug im Laden gekauft werden, Alltagsgegenstände eignen sich bestens zum Spielen. In der Küche finden sich viele Entdeckungsobjekte: Holzkochlöffel, Plastikschüsseln, Metallsieb oder Pfannendeckel eignen sich zum Spielen, sofern keine scharfen Kanten oder Teile daran sind, die schnell abbrechen oder verschluckt werden können.
Ihr Kind sollte nicht allzu viele Spielsachen aufs Mal um sich herum zu liegen haben. Spielsachen sollten ab und zu weggestellt und dann erst nach einer gewissen Zeit wieder hervorgeholt werden. Das schafft Abwechslung und macht die Spielsachen für längere Zeit interessant.

Das gefällt 0-3 Monate alten Kindern

Das gefällt 4-6 Monate alten Kindern

Das gefällt 7-9 Monate alten Kindern

Das gefällt 10-12 Monate alten Kindern

Spiele und Spass im 2. Lebensjahr

Besonders toll finden Kinder von 1 bis 2 Jahren

Knete selbst zubereiten

Kinder zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr matschen und kneten gerne. Mit dieser Knete, die sie schnell selber zubereiten können, wird Ihr Kind sich gerne beschäftigen. Und falls es davon etwas in den Mund steckt, wird es sie schnell wieder ausspucken, da sie nicht gut schmeckt.Wenn Ihr Kind sich sicher stützt, können Sie ihm Spielzeug hinhalten. Es wird sich nun mit einer Hand abstützen und mit der anderen das Spielzeug ergreifen. Später können Sie Ihr Kind bäuchlings auf einen Wasserball oder auf ein Plastikbecken legen. Es wird sich mit den Füssen abstossen und mit den Armen abstützen. Halten Sie Ihr Kind jedoch gut fest, dass es nicht vom Ball fällt.

Alles zusammen in einer Schüssel mischen und in die kochende Flüssigkeit geben, 3 – 5 Minuten kochen. Abkühlen lassen, durchkneten und luftdicht in einem Plastiksack oder Dose aufbewahren.

Spielen mit Griess

Ein tolles Erlebnis ist das Spielen mit Griess. Am besten eignet sich hierfür ein glatter Fussboden oder eine genügend grosse Plastikdecke, die auf dem Boden ausgelegt wird. Schütten Sie ein Kilo Gries auf den Boden und lassen Sie Ihr Kind mit den Händen oder den nackten Füssen durch den gestreuten Griess wühlen. Es ist auch kein Problem, wenn Ihr Kind Griess in den Mund bekommt, da er leicht zu schlucken ist.

Spanne de Knistersäckchen

Selbst genähte Säckchen, die Sie mit Knisterfolie, Reis oder Wollresten füllen können, lieben Kinder. Je verschiedener die Stoffe, desto interessanter wird es für Ihr Kind. Auch farbige Seidentücher zum Tasten, Zudecken und Verstecken machen den Kleinen viel Spass. Auch kleine PET-Flaschen sind spannende Spielzeuge, wenn man sie etwa zu einem Drittel mit roten Linsen, Reis, Nudeln, Steinen oder andern Materialien füllt. Hier können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Wichtig ist, dass die Flasche gut verschlossen ist.

Karussell fahren auf der Wolldecke

Legen Sie eine Wolldecke auf einen glatten Fussboden. Ihr Kind soll sich in Bauchlage mitten auf die Decke legen und sich mit beiden Händen gut festhalten. Fassen Sie die Decke am Kopfende und ziehen langsam geradeaus, so lernt Ihr Kind das Festhalten. Mit der Zeit können Sie das Tempo erhöhen, Kurven machen oder sogar immer schneller im Kreis drehen.

Abheben wie ein Flugzeug

Setzen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden und legen Sie Ihr Kind mit dem Bauch auf Ihre Unterschenkel, wobei seine Füsse den Boden berühren. Halten Sie Ihr Kind unter den Achseln fest. Nun bewegen Sie sich langsam in Rückenlage, so dass Ihr Kind abhebt und auf Ihre Unterschenkel zu liegen kommt, die Arme soll es dabei wie Flügel ausbreiten, das Flugzeug hebt ab. Dann geht es zurück zur Landebahn. Nach ein paar Mal hilft Ihr Kind mit und stösst sich mit den Füssen ab. In der Luft kann das Flugzeug höher und tiefer fliegen und sich nach rechts und links neigen. Dies fördert das Körpergefühl und das Gleichgewicht Ihres Kindes und trainiert gleichzeitig auch Ihre Bauchmuskeln.

Spiele und Spass für über Zweijährige

Das gefällt Zweijährigen

Das gefällt Zweijährigen

Ballspiel mit Hindernissen

Stellen Sie sich etwa eineinhalb Meter entfernt mit dem Rücken zueinander, die Beine sind weit gegrätscht. Schauen Sie sich zwischen die Beine hindurch an und versuchen Sie sich einen Ball durch die Beine zuzurollen. Durch Vergrösserung der Distanz zueinander oder mit einem kleineren Ball können Sie dieses Spiel erschweren. Dieses Spiel fördert das Gleichgewicht und die Konzentration, und Ihr Kind lernt das Einschätzen von Geschwindigkeit und Distanz.

Spiegelpantomime

Stellen Sie sich Ihrem Kind gegenüber. Ihr Kind ist Ihr Spiegel und ahmt Ihre Bewegungen zeitgleich spiegelbildlich nach: Sie fassen mit der Hand an die Nase, drehen sich einmal im Kreis, Hüpfen,… Danach werden die Rollen getauscht.

Im Sand spielen

Im Sand spielen, Kuchen backen, Berge und Tunnels bauen oder mit einer Schaufel Löcher graben, finden nicht nur die Kleinsten toll. In den kälteren Jahreszeiten ziehen Sie Ihrem Kind am besten Kleider an, die dreckig werden dürfen. Im Sommer darf dann zur grossen Freude Ihres Kindes auch noch mit Wasser im Sand gespielt werden. Kleine Kinder lieben es, wenn Sie ihnen die Füsse mit Sand bedecken und sie dann ihre Füsse suchen lassen.

Bauchball

Legen Sie sich auf dem Bauch mit etwas Abstand Ihrem Kind gegenüber auf den Boden. Rollen Sie den Ball zu Ihrem Kind und fordern Sie es auf, den Ball zu stoppen und zu Ihnen zurück zu rollen – hin und zurück. Legen Sie sich so hin, dass Sie beide den Ball berühren können. Nun heben Sie den Ball gemeinsam etwas vom Boden hoch und bleiben kurz in dieser Position. Wiederholen Sie dies mehrere Male.

Becher Memory

Stellen Sie drei Becher umgedreht vor Ihr Kind und verstecken Sie ein kleines Spielzeug vor seinen Augen unter einen der Becher. Fragen Sie, wo das Spielzeug ist und lassen Sie es den entsprechenden Becher hochheben. Später können Sie unter jeden Becher ein Spielzeug verstecken und nach einem bestimmten davon fragen. Etwa ab 3 Jahren können Sie die Becher einmal verschieben und nach dem Spielzeug fragen.