Kinder entdecken die Welt durch Bewegung
Viel Bewegung fördert nicht nur die Gesundheit, sondern auch die sozialen Kompetenzen der Kinder. Ermöglichen Sie Ihrem Kind in jedem Alter viele Bewegungserfahrungen zu Hause oder in der Natur.
Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre Mütter-/Väterberatung oder Ihren Arzt/Ihre Ärztin.
Folgend finden Sie Tipps zum Stillen, Essen und Trinken im Kleinkindalter aus dem Spezialdossier Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren, welches im BabyGuide, dem Schweizer Ratgeber für werdende und junge Eltern, zu finden ist.
Bewegung im 1. Lebensjahr
Säuglinge brauchen von Anfang an viel Bewegungsfreiheit, um ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben, Bewegungen zu erproben und zu erlernen. Ihre Sinne entwickeln sich durch den Kontakt mit ihrer Umwelt. Je grösser ihre Bewegungsvielfalt ist, desto schneller und leichter können neue Bewegungen erworben werden. Je nach Kind und seinem Entwicklungsstand sind individuelle Unterschiede im Bewegungsverlauf normal.
Bewegungstipps für Säuglinge bis ~3 Monate
- Legen Sie Ihr Baby im Wachzustand auf den Bauch, es wird immer wieder versuchen, den Kopf zu heben.
- Nehmen Sie das Kind über die Seite auf, so lernt es mit der Zeit seinen Kopf selber zu halten.
- Viel Strampeln ist ein Ausdruck von Freude an der Bewegung und nicht ein Zeichen von Nervosität. Lassen Sie Ihr Kind oft ohne Windeln strampeln.
Bewegungstipps für Säuglinge zwischen 4-6 Monaten
- Legen Sie Ihr Kind wenn es wach ist öfters auf den Bauch, spielen Sie in dieser Lage mit ihm, dies erleichtert ihm später das Krabbeln und Sitzen.
- Sorgen Sie auch im Winter dafür, dass Ihr Kind mit seinen nackten Füssen spielen kann. Es wird vermehrt nach seinen Füssen greifen und so seine Bauchmuskeln kräftig trainieren und später über die Seitenlage zum Drehen kommen.
- Legen Sie Ihr Kind unter ein aufgehängtes Spielzeug, es wird danach greifen und seine Schultern lockern.
- Wiegen und drehen Sie sich mit Ihrem Kind im Arm zu verschiedener Musik
- Baby-Autositze, wie z.B. ein Maxicosi sind nur für Fahrten im Auto gedacht, sie engen die Bewegungsfreiheit Ihres Kindes stark ein. Nehmen Sie Ihr Baby während längeren Autofahrten regelmässig aus der Autositzschale und sobald Sie am Ziel sind, legen Sie es auf eine Decke am Boden, damit es sich gut bewegen kann.
Bewegungstipps für Säuglinge ab 7 Monaten
- Rollen Sie Ihrem auf dem Bauch liegenden Kind einen Ball zu.
- Setzen Sie sich mit gestreckten Beinen auf den Boden und lassen Sie das Kind darüber krabbeln.
- Legen Sie eine Matratze oder ein Kissen hin, dadurch wird das Krabbeln spannender und Ihr Kind erlangt mehr Sicherheit.
- Kinder freuen sich über einen Krabbelparcours unter Stühlen, über Kissen und durch Schachteln hindurch.
- Lassen Sie es unter Aufsicht möglichst oft selber die Treppe hoch krabbeln, dies braucht viel Übung, gibt ein sicheres Körpergefühl und ist die beste Unfallprophylaxe für später.
- Ihr Kind muss weder hingesetzt noch aufgestellt werden. Warten Sie bis es diese Bewegungen selber machen kann. Wenn Sie warten können, wird es das motivierter und sicherer selber machen, die richtigen Muskeln trainieren und stolz auf seine Leistung sein.
- Laufgitter können die Bewegungsfreude einengen und sollten möglichst wenig eingesetzt werden, sind aber nützlich um gefährliche Gegenstände dem Kind unzugänglich zu machen.
- Es ist wichtig, dass Kinder möglichst leichte Kleider aus dehnbaren Stoffen und keine festen und einengenden Kleider tragen. So können sie sich frei bewegen.
- Bewegung ist auch mit Anstrengung und Frustration verbunden. Unterstützen Sie Ihr Kind mit ermunternden Worten und freuen Sie sich über den Stolz Ihres Kindes, wenn es die Schwerkraft überwunden hat und selbst laufen kann.
Weitere Infos und Bewegungsempfehlungen für Säuglinge und Kleinkinder sowie auch für Erwachsene finden Sie auf der Seite des Netzwerks Gesundheit und Bewegung Schweiz.
Säuglinge brauchen von Anfang an viel Bewegungsfreiheit, um ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben, Bewegungen zu erproben und zu erlernen. Ihre Sinne entwickeln sich durch den Kontakt mit ihrer Umwelt. Je grösser ihre Bewegungsvielfalt ist, desto schneller und leichter können neue Bewegungen erworben werden. Je nach Kind und seinem Entwicklungsstand sind individuelle Unterschiede im Bewegungsverlauf normal.
Für Mütter: Rückbildungsgymnastik ist wichtig!
Schon wenige Tage nach der Geburt können Sie damit beginnen, Ihre Beckenbodenmuskeln behutsam zu trainieren. Leichte Rückbildungsgymnastik stärkt und strafft Ihre Bauch- und Beinmuskulatur und kann auch bei Problemen mit der Harnblase helfen. Nach ein paar Wochen sollten Sie routinemässig jeden Tag einige Übungen machen und wenn möglich regelmässig spazieren gehen. Das bringt Sie bald wieder in Form und hält fit – und für Ihr Baby ist viel frische Luft auch wichtig. Nach einem Kaiserschnitt sollten Sie ungefähr 4 bis 6 Wochen lang auf körperliche Beanspruchung oder Bauchtraining verzichten, damit die Naht vollkommen verheilen kann. Genauso sollten Sie nach einer Dammschnitt mit Dehnübungen warten, bis die Naht verheilt ist. Weitere nützliche Informationen finden Sie auch auf der Internetseite von Swissmom.
Bewegung nach dem 1. Geburtstag
Lassen Sie Ihr Kind die neugewonnenen Fähigkeiten üben. Wenn es laufen kann, will es nicht im Kinderwagen spazieren fahren. Wenn es klettern kann, gibt es keine besseren Orte als Spielplätze und Wälder zum Üben. Gehen Sie mit Ihrem Kind zu Fuss einkaufen, laufen Sie gemeinsam zur Spielgruppe oder zur Kinderkrippe, auf dem Weg kann viel beobachtet, besprochen und der Umgang mit dem Verkehr gelernt werden.
Bewegungstipps für Kinder ab dem 1. Lebensjahr
- Lassen Sie sich nicht vom schlechten Wetter abhalten. Jedes Kind braucht täglich mindestens 1–2 Stunden Bewegung an der frischen Luft, das stärkt zudem die Abwehrkräfte.
- Wenn Sie nicht raus gehen können, regen Sie Ihr Kind auch in der Wohnung zu Bewegung an: Matratzen, Kartons, Sessel, Kisten, Bälle bilden eine spannende Bewegungslandschaft.
- Ob robben, krabbeln, hüpfen, kugeln, drehen, balancieren, Purzelbäume schlagen, klettern, springen, rennen, rutschen, laufen, toben, schaukeln, tanzen… Bewegen ist ein Grundbedürfnis, für welches es genügend Raum und Zeit braucht.
Wichtige Bewegungsabläufe für die kindliche Entwicklung
Diese Stimulationen sind für die kindliche Bewegungsentwicklung sehr wichtig:
- sich hochziehen, stemmen, klimmen
- im Gleichgewicht bleiben
- federn und hüpfen
- Bäume oder Anhöhen erklettern
- rutschen und gleiten
- schaukeln, rhythmisch pendeln
- rollen und drehen, den Taumel erleben
- fallen, schweben, herabspringen
- laufen und sich bis an die Grenze belasten
- Kunststücke üben und vorzeigen
Quelle: Aktive Kindheit – gesund durchs Lebe
Für Bewegungsmuffel
Kinder haben einen natürlichen Drang sich zu bewegen, es macht ihnen Spass, die Welt krabbelnd, laufend oder hüpfend zu entdecken. Durch Bewegung lernt Ihr Kind seine Umwelt kennen und macht wichtige Lebenserfahrungen. So ist das Erlernen eines guten Gleichgewichts eine wichtige Voraussetzung um Unfälle vorzubeugen. Erzieherische Bewegungsverbote («Tu‘ nicht so wild, halt Dich ruhig») oder ein schlechtes Vorbild der Eltern führt dazu, dass sich Kinder zu wenig bewegen. Deshalb ist es so wichtig, Kindern zu zeigen, dass Bewegung Spass macht. Leben Sie es Ihrem Kind vor, seien Sie ein Vorbild und unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es sich bewegen möchte. Stellen Sie Bewegungsaufgaben, die Ihrem Kind gelingen, denn das motiviert ungemein. Fangspiele sind sehr gut geeignet. Spielen Sie zu Beginn mit. Nehmen Sie Ihr Kind auf Spaziergänge mit, die Sie leicht in eine Schnitzeljagd verwandeln können. Finden Sie eine gute Balance zwischen Computer, Fernsehen und Bewegen. Geben Sie Ihrem Kind Anregungen. Ihr Kind wird eigene Ideen kreieren, auch bald ohne Erwachsene spielen und das Fernsehen vergessen!
Ideen für Bewegungsspiele finden Sie in der Rubrik Spiele und Spass für Kinder.
Auch für Eltern gilt: In Bewegung bleiben!
Bewegung prägt den Lebensstil der ganzen Familie – Mutter und Vater sind die wichtigsten Vorbilder. Die ganze Familie sollte nach der Geburt des Kindes in Bewegung bleiben und im Alltag auf regelmässige körperliche Aktivitäten an der frischen Luft achten. Haben Sie keine Zeit für Sport und Bewegung? Kombinieren Sie Ihre Bewegung einfach mit alltäglichen Aktivitäten: Gehen Sie mit Ihrem Kind spazieren oder fahren Sie mit dem Velo anstatt mit dem Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen, benutzen Sie die Treppe statt den Lift oder die Rolltreppe.