Tipps für den Praxisalltag

Fachpersonen und Institutionen, welche Schwangere und Eltern und ihre Kleinkindern bis 3 Jahre beraten, unterstützen oder behandeln, werden durch Weiterbildungsveranstaltungen oder durch Angebote dieser Webseite vernetzt, womit vorhandenes Fachwissen und Fachkompetenz optimal genutzt wird.

Beobachten Sie die Bewegungsqualität und -quantität des Kindes:

Anlaufstelle bei Problemen

Allgemeine Probleme in der Entwicklung

Das Kind sollte von einem Pädiater angeschaut werden. Nach eingehendem Befund wird möglicherweise eine Therapie verordnet (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie etc.).

Schluckprobleme

Abklärung, Therapie und Beratung bei Störungen der Nahrungsaufnahme ab Säuglingsalter (Probleme des Saugens, Kauens und Schluckens).

Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
Abteilung Logopädie
4058 Basel
Tel. +41 61 704 25 35
Terminvergabe erfolgt nach Absprache mit der Abteilung Logopädie

Schrei-, Schlaf- und/oder Essproblemen

Interdisziplinäre Sprechstunde durch Pädiater/innen und Pflegefachkräften des UKBB und Ärzte der UPK für Kinder im Alter bis vier Jahren mit Schrei-, Schlaf- und/oder Essproblemen.

Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
PD Dr. rer. nat. Margarete Bolten
4058 Basel
Tel. +41 61 704 12 20
Sprechstunde am Montag Nachmittag nach Vereinbarung. In Notfällen – nach Absprache – jederzeit.

Sensomotorische Entwicklung

Mit sensomotorischer Entwicklung ist die dynamische Wechselwirkung von Wahrnehmungen (über Sinnesreize) und reaktiver Bewegung (über das neuromuskuläre Zusammenspiel) gemeint. Die Entwicklung beinhaltet: Reifung, Wachstum und Lernen. Sie findet in vielen Bereichen statt. U.a. kommt es zur:

Entwicklungsphasen sind Abschnitte eines einheitlichen Entwicklungsverlaufes, die durch anschaulich hervortretende Entwicklungsmerkmale deutlich voneinander abhebbar sind. Entwicklung verläuft immer vom Groben zum Feinen, vom Einfachen zum Komplexen.

Bewegungsentwicklung

Bewegung ist das Lebenselement des gesunden Kindes. Es lernt die Gegenstände seines nahen und weiteren Lebensraumes durch Be-greifen, Be-tasten, Be-handeln und Be-sichtigen. Seine koordinierten Bewegungen dienen bereits zur Lösung bestimmter Aufgaben und werden damit zur Quelle kognitiver Prozesse. Die motorische Entwicklung läuft wie folgt ab:

Globales Ziel der Bewegungsentwicklung ist die Aufrichtung gegen die Schwerkraft in die Vertikale (Höhe).

Entwicklung der Fortbewegung (Lokomotion)

Bis zum Ende des ersten Lebensjahrs sollten Kinder sich irgendwie fortbewegen können!

Meilensteine in der frühkindlichen Entwicklung

Meilensteine sind Aktivitäten, die ein normales Kind in bestimmten zeitlichen Stadien erreicht. Einige Stadien der Entwicklung markieren die Erlangung bestimmter wichtiger Faktoren, die das Kind auf neue und komplexere Aktivitäten vorbereiten. Hier finden Sie eine Tabelle, die diese  Meilensteine der frühkindlichen Entwicklung in der Übersicht aufzeigt.

Wie wird Motorik beurteilt?

Die Motorik wird sowohl quantitativ wie auch qualitativ beurteilt. Quantitative Merkmale sind das zeitliche Auftreten und die Leistung. Qualitative Kriterien sind objektiv schwieriger zu erfassen, aber enorm wichtig, um den Entwicklungsstand eines Kindes beurteilen zu können. Mögliche Merkmale sind die Ökonomie und die „Glattheit“ der Bewegungen, die Adaptabilität (Anpassungsfähigkeit an z.B. unterschiedliche Unterstützungsflächen), assoziierte Bewegungen und die Variabilität, die ein Kind innerhalb verschiedener Bewegungen zeigt. Ein „gesundes“ Bewegungsgeschehen beinhaltet nebst einem „normalen Bewegungsmuster“ einen angemessenen Muskeltonus, eine gute Koordination und eine gute sensorische Rückmeldung. Als Fachperson ist es entscheidend, nicht nur das quantitative Auftreten einer Bewegung zu beurteilen. Viel mehr ist es wichtig, die Qualität zu beobachten und zu beurteilen. Ein Kind muss Variationen in den Bewegungsmustern zeigen, z.B. ob es verschiedene Sitzpositionen einnehmen kann oder zeigt es stereotype Bewegungen?

Lernen und Entwicklung

Das Lernen im ersten Lebensjahr des Kindes beruht im Wesentlichen auf der Bewegungsentwicklung und bildet eine Grundlage für seine gesamte Persönlichkeitsentwicklung. Der Säugling lernt „im Lauf seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen. Er lernt, sich selbständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finde, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden.“(Pikler, 1982, S.35)

Lernen und Entwicklung

Der Sinn des kindlichen Spiels liegt in der Handlung selbst. Nur ein Kind, das sich wohl und geborgen fühlt, spielt. Das Spiel drückt den Entwicklungsstand des Kindes aus. Jedes Kind räumt zu Beginn des zweiten Lebensjahres Behälter ein und aus und baut mit etwa anderthalb Jahren Türme. Die Abfolge des Spielverhaltens ist bei allen Kindern gleich. Im ersten Lebensjahr lernen Kinder die Gegenstände kennen, mit denen sie im Alltag in Berührung kommen. Sie sammeln Erfahrungen über die physikalischen Eigenschaften der gegenständlichen Umwelt über den Mund, über die Hände und die Augen (Largo R). Schauen Sie sich auch die Spielideen von Bewegter Lebensstart an.

Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention

Hier finden Sie weitere Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention im Kanton Basel-Stadt.